Was 2023 bisher geschah:

14.1.23: Neustart (div. Orte)

28.1.23: Büsenbachtal (bei Buchholz)

9.2.23: saisonal / regional (Buchholz und Umgebung)

17.2.23: Kirchenstraße - Kirchenfenster? (Buchholz)

4.3.23: Wann kommt der Frühling? (Buchholz)

8.3.23: Showroom reality - Schaufensterspiegelungen (versch. Orte)

16.4.23: Im alten Haus hat's gebrannt (Buchholz)

25.4.23: Noch neugierig? Ende einer Ausstellung (Sprötze bei Buchholz)

23.5.23: Die Bögen von Cordoba (Spanien I )

21.6.23: Flamingos (Spanien IIa)

28.6.23: Reis für die Paella - Ebrodelta (Spanien IIb)

28.6.23: Das Salz zur Paella (Spanien IIc)

28.6.23: Vergessene Orte (Spanien III)

30.6.23: Flamenco auf der Plaza de Espana (Spanien IV)

7.7.23: Höhepunkt maurischer Baukunst: Alhambra (Spanien V)

11.7.23: Groß Vögel (Spanien VI)

31.7.23: Sketches of Spain - letzte Einzelheiten (Spanien VII)

13.8.23: Fundstücke - Isa Genzken in der Neuen Nationalgalerie (Berlin)

1.9.23: Bahnhofstraße - Entsorgte Geschichte (Buchholz)

5.9.23: NordArt (Büdelsdorf)

12.9.23: Leerstehende Heidegasthöfe (Nordheide)

26.10.23: Lübeck im Herbst (Lübeck, Schleswig-Holstein)

13.11.23: Die Welt der Cindy Sherman (Hamburg-Harburg)

21.11.23: Die Holsten-Türen von Lübeck (Lübeck)

 

 

 

 

Dienstag, 21. November 2023

 

Die Holsten-Türen von Lübeck

 

Das beliebteste Wahrzeichen von Lübeck ist das Holstentor. Ist ja auch wirklich eindrucksvoll. Aber sehenswert ist ja fast die gesamte Altstadt (wo sie nicht im Zweiten Weltkrieg weggebombt wurde). Vom Wasser umschlossen findet man Straßen und Gässchen, Gänge und Höfe mit den schönsten Bürgerhäusern, einfachen und doch malerischen Häuschen, und den verschiedensten Türen. Jugendstil, Barock, free style - alles ist erlaubt. Romantische Winkel, halb bis dreiviertel zugewachsen, krumme Dächer, mit der Möblierung wird man oft Probleme bekommen, weil es so wenig gerade Wände und rechtwinklige Ecken gibt. Die Türen von Lübeck sind eine kleine Bilderstrecke wert, auch wenn es ja Poster mit Bauernhaustüren und so schon ohne Ende gibt. Diese hier sind eben in Lübeck, und das ist schon was Anderes... "Türen zeugen von Persönlichkeit, Stil und Qualitätsbewusstsein. Nicht zuletzt unterstreichen Türen die Ansicht eines Geschäfts- und Wohnhauses." - sagt der Türenbauer Fiergolla, der Fachanbieter für Türen in und um Lübeck. Welche hier wohl vom Fachanbieter sind?

 

Montag, 13. November 2023

Die Welt der Cindy Sherman

 

Cindy Sherman ist die Fotografin und Dramaturgin der Welt in der eigenen Person. Immer ist sie selbst zu sehen, und immer wandelt sie sich und erstaunt oder erschreckt durch die teilweise blutigen Inszenierungen, in denen sie sich ablichtet. In der Galeria Falckenberg in Hamburg-Harburg ist nun eine furiose Bildershow zu sehen, in der sie ihre Bilder von der Modefotografie bis zur Persiflage / Entlarvung / Benutzung der Mode in der Kunst entwickelt. Man muss das sehen und möglichst eine der Führungen (immer Sonnabend und Sonntag um 13 und 14 Uhr bei freiem Eintritt) mitmachen.

 

Mich haben Bilder aus der Serie „Couples“ und einige der genderfluiden Arbeiten mit dandyhaften Schönlingen besonders beschäftigt. Da weht einen Oscar Wilde an, es geht jesusmäßig zu und highbrowhaft. Alles gleichzeitig oder auch nacheinander. Ich habe Köpfe ausgeschnitten und in eine Reihe gestellt, wodurch ein Gestaltungsprinzip erkennbar wird. Die oft ein wenig lasziv hängenden Augenlider, der gelangweilte Gesichtsausdruck – ich habe immer wieder die Frage im Kopf gehabt: Wozu sind wir eigentlich in der Welt? Ist das schon alles?

 

Wahrscheinlich hat Cindy Sherman ganz anderes im Kopf gehabt. Und die Reduktion ihrer Inszenierungen auf die Köpfe würde ihr womöglich überhaupt nicht gefallen. Zumindest ein Paar ist unten im Vollen Format zu sehen. Mein Blick zeigt natürlich nur einen minimalen Ausschnitt aus der Sherman-Welt. Aber den doch irgendwie vergrößert. Reaktionen anderer würden mich interessieren...

 

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Lübeck im Herbst

 

Ein paar Herbsttage in Lübeck sind spannend nicht nur wegen der Frage, ob es denn nun wieder regnet oder nicht (Antwort meist: Es ist trocken geblieben). Das interessiert besonders, wenn man vom Campingplatz in zwanzig Minuten in die Altstadt radeln kann. Das macht allerdings nicht nur Freude, die Rad-wegekonzeption der Stadt ist nicht immer einleuchtend und die Beschaffen-heit der Radwege durchaus unter-schiedlich. An Fahrradstraßen (löblich!) mit Kopfsteinpflaster (lästig) muss man sich erst gewöhnen. Wir hatten das Glück, am ersten Tag just mit Begnn einer Gruppenführung beim Tourismusbüro anzukommen, und los gings. Das war dann eine durchwachsene Erfahrung: Die Führung kompetent und lehrreich, aber die vorgeführte Stadt erwies sich doch als gegensätzlicher als erwartet. Lübeck wurde im Zweiten Weltkrieg von zahlreichen Bomben getroffen, Teile der Altstadt fielen in Schutt und Asche. Was dann (teilweise sicher in der größten Eile) wieder aufgebaut wurde, ist aus heutiger Sicht oft wenig ansprechend (oder, ganz ehrlich, teilweise wirklich einfallslos und potthässlich). Das gilt übrigens auch für die aktuellen Neubauten, in denen Einkaufszentren und Supermärkte auf Kundenfang gehen. Ein paar Häuser weiter lockt Karstadt mit Rabatten beim Räumungsverkaug: Filiale wird geschlossen. Und daneben: ein Rathaus mit zahlreichen An- und Umbauten unterschiedlichster Stile und Verirrungen, wunderschöne alte Bürgerhäuser und Backsteinbauten, die es so kaum noch einmal in unserem Land gibt. Und die Gänge und Innenhäfe sind wirklich ein Alleinstellungsmerkmal allererster Güte. Es nimmt einem immer wieder den Atem, was da an schöner Gestaltung kleiner Idylle und geschlossener Straßenbilder zu finden ist. Und was  manchmal direkt daneben abgeworfen wurde, ohne dass man wesentliche ästhetische oder architektonische Ideen entdecken kann. Licht und Schatten eben, und dazwischen Thomas Mann und Günther Grass. Macht irgendwie trotz allem Spaß.

Dienstag, 12. September 2023

Leerstehende Heidegasthöfe

 

"Heide" war als Thema für die Kunstausstellung des Buchholzer Geschichts- und Museumsvererins vorgegeben. Ich habe vier Bilder von leerstehenden Heidegasthöfen zusammengestellt. Alls sind durch das Fenster aufgenommen und zeigen zum Teil die unterschiedlichsten Nachnutzungen (Flohmarkt, Grillreste) , einfach nur Leere oder den übriggebliebenen Billardtisch. Die leichte Melancholie-Wolke ist Programm, mittlerweile ist auch der Flohmarkt verschwunden und der Billardtisch wurde nach mehreren Jahren nun auch weggebracht. Dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war.

Dienstag, 5. September 2023

NordArt in Büdelsdorf -

Ariadne verabschiedet sich

 

 

 Zum vierten Mal nach 2017, 2019 und 2021 besuchen wir die NordArt. Hatte mir beim letzten Mal die raumgreifende Präsenz des Digitalen eher missfallen, so konnte ich in diesem Jahr irgendwie gar keinen roten Faden entdecken. Das war auch nicht so toll. Dafür gab es allerdings eine ganze Reihe sehr beeindruckender "Positionen" (wie die Kunstszene es nennt), einzelner Werke und als dünnen roten Zwirnsfaden die überzeugende Gruppe der türkischen Künstler:innen. Das Startbild ist von dem jungen türkischen Künstler Mahmut Aydin, und geht eine überwältigende Wirkung von dem Gesamt aus Fäden, Figuren und schwarzen Hölzchen aus. Ob sich darin die Instanbuler Kunstszene widerspiegelt (wie der Katalogtext suggeriert) oder was sonst, ich stehe und bin ergriffen. Gleich im Nebenraum erwartet mich die Skulptur "Scream" von Server Demirtas, und die Wirkung geht darüber noch weit hinaus. Ich betret den Raum und die alte Frau auf dem Stuhl hebt den Kopf und der Mund öffnet sich zu einem lautlosen Schrei. Ich bin zunächst an die living dolls in den Einkaufsstraßen der Welt erinnert, aber dann wird klar, dass es sich hier um einen kleinen Mechanismus handelt, und gleich sitzt die Alte wieder reglos und starrt in die Vergangenheit. Großartig.

Der japanische Maler Tony Mori sagt: "Ich zeige meine Wahrheit, Narben, Gefühle, Themen auf abstrakte und figurative Weise." Mich hat das dazu inspiriert, sozusagen als "Schuss und Gegenschuss" sein Bild "Grauenvoll" zu fotografieren und im Gegenschuss die Wand der Halle 1, wo sein Bild hängt.

Interessant fand ich die Tüll-Arbeiten von Irfan Önürmen (Klischee im Kopf: Ich dachte, die Tüllarbeit sei von einer Frau - aber Irfan ist männlich). Die "Schlafwandler" von Inal Kadriye beeindrucken schon durch das übermannsgroße Format. Weniger überzeugend fand ich die handwerklich höchst saubere und witzige, aber wenig auratische Bastelei von Dejo Denzer, Publikumspreis 2022 ("Klavierfisch")... Und Michal  Jackowski und Michal Gabriel und und... Manches spannende Bild war gar keine Kunst, sondern gehörte zum wunderbaren Raum der Carlshütte, der immer wieder fasziniert und einer ausdrucksvollsten Ausstellungsräume ist, die ich kenne (3. Zeile Mitte - und oben die Wand gegenüber Tony Mori). .

Im Außenbereich der Carlshütte steht schon seit vielen Jahren die Installation "Lili Marleen" des Chefkurators der NordArt, Wolfgang Gramm. Richtig gesehen habe ich sie erst in diesem Jahr. Da ist die Laterne, da sind die Holzwände (Kaserne? Lager? oder?), und innen berichtet ein kleiner Text die Geschichte des Schicksalsliedes, das im Zweiten Weltkrieg zunächst von Lale Andersen, später von Marlene Dietrich interpretiert wurde. Es erklang auf allen Seiten der Front, und es hat (so der Begleittext hier in Büdelsdorf) den Krieg um keinen Tag verkürzt, aber es hat vielen geholfen, das Schicksal zu überleben. Mir scheint, dies ist das politischste Kunstwerk auf der NordArt. Das hatte mir gefehlt in all der neuen Mythologemen, zwischen all den nach rückwärts gerichteten Blicken und den übergroßen Affen und den Wölfen, die auf der NordArt immer mal hier und mal da ihr Dauerengagement haben. (siehe auch die früheren BlogBeiträge vom 4.9.21, 21.8.19 und 24.6.17 - da kann man am Beispiel des Phönix auch sehen, wie das geht mit der Inklusion der Mythen).

Freitag, 1.September 2023

Bahnhofstraße in Buchholz -

Entsorgte Geschichte

 

Die Bahnhofstraße hat von der Bebauung her einen Blick in die Entwicklung von Buchholz zur Eisenbahnstadt erlaubt. In unserer wahrlich nicht mit baulichen Zeugen der Vergangenheit gesegneten Städtchen war das etwas Besonderes. Nun ist ein Großteil der Häuser abgerissen - und die Zukunft ist ungewiss. Der ursprüngliche Plan für die neue Bebauung des Quartiers, der 2015 entwickelt wurde, versprach eine Belebung der Innenstadt mit urbanen Strukturen. Nun ist ein  neuer investor am Drücker und versucht alles zurückzudrehen - aber hat erstmal zehn Häuser abgerissen, die zwischen 1870 und 1930 erbaut worden sind. Was dort entstehen wird, steht in den Sternen. Hauptsächlich Parkhaus plus Hotel und Seniorenwohnungen? Ein neuer Bebauungsplan, der die negative Entwicklung festschreiben soll, ist in Arbeit. Ob etwas zu verhindern ist, kann man nicht einschätzen.

 

Im Schaufenster des BahnhofscaFèes zeigt die neue Ausstellung der Klima-NGO "BuchholzZero" Bilder von den alten Häusern, vom Leerstand der letzten acht Jahre und vom kürzlich erfolgten Abriss. Hier ein Überblick über die dort gezeigten Bilder. Zunächst ein paar Blicke auf abgerissene Häuser (Bild oben / unten eins bis fünf) und auf einige, die bleiben dürfen (sechs bis acht). Weitgehend ist hier jetzt alles platt (letztes Bild)

Seit 2015 standen die Häuser leer und waren lange nicht einmal durch einen Bauzaun gesichert. Entsprechend wurde dort genächtigt und gefeiert und ab und zu hat es mal gebrannt. Trotzdem blieb bis zum Schluss die Hoffnung, dass das mit seinen Säulen und dem Spruch "Mens sana in corpore sano" über dem Portal geschmückte Ärztehaus (Bild ganz oben) erhalten bleiben könnte (was mehr oder weniger versprochen war). Nun ist es rückstandfrei verschwunden wie seine Nachbarhäuser auch. Unten Bilder vom Leerstand (erste und zweite Zeile)  und vom Abriss im Sommer 2023.

Sonntag, 13. August 2023

Fundstücke - Isa Genzken

in der Neuen Nationalgalerie

 

Die Berliner Mauer, heute vor zweiundsechzig Jahren errichtet, war hier gleich um die Ecke. Im Glaskasten von Mies van der Rohe werden noch bis November des Jahres 75 Werke von Isa Genzken gezeigt, anlässlich ihres 75. Geburtstages. Lauter Jahrestage. Genzken bezeichnet ihre Werke auch als trash-Kunst, im Kunst-Jargon spricht man von "objets trouvés". Sie macht Mut, die Dinge genauer zu betrachten, die uns so über den Weg laufen: im Museum, im Kinderzimmer, im Garten. Nichts ist vor ihr sicher. in den verschiedenen Phasen ihres Schaffens entstehen so Transistor-Radios aus Granit, Dioramen mit Weltraumszenen und Rauminstallationen, in denen der Raum das Objekt ist. Das ist knatschbunt, erschreckend, witzig und in jeder Hinsicht respektlos. Insofern gefällt es mir natürlich außerordentlich. Leider ist der wunderbare van-der-Rohe-Bau mit diesen Objekten schwer zu bespielen. Manches passt kongenial zu der strengen Linienführung des Gebäudes, manches beeindruckt durch die Gegensatz-Reibung des nicht-zusammen-Passens, aber vieles liegt doch auch etwas verloren rum und fragt sich, was es da soll. Die Objekte bekämpfen sich teilweise eher, als dass sie sich ergänzen. Jedes möchte doch auch für sich gelten. Wie das mit der Geschwisterliebe eben so ist. Trotzdem eine gandiose Aus-stellung, und die LOVE-Skulptur vor der Tür und die Matthäus-Kirche im Hintergrund spielen alles in allem gut mit. Und die hundert Bilder ihres Ex-Ehemannes Gerhard Richter im Untergeschoss oder die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts daneben ergänzen diese Quietsch-Kunst auf angenehme Weise. Leider war wegen Regens der Skulpturen-Garten abgeschlossen. Man kann nicht alles haben. Warum eigentlich nicht?

Montag, 31.Juli 2023

Sketches of Spain - letzte Einzelheiten

(Spanien VII)

 

 

Nach den sechs spanischen Kapiteln bleiben noch 2300 Bilder, die hier nicht zu sehen sind. Einige davon müssen aber noch das Bild von Spanien einwenig abrunden. Sie stehen ein wenig unvermittelt nebeneinander, wie so vieles in diesem Land. So wie diese Rostmaschine bei Beas de Granada, wohl mal in der Olivenernte eingesetzt und nun langsam farblich der Umgebung angeglichen, Mooslack und Eisenflechten. Ein paar Straßenszenen sind dabei, Graffiti und Landschaften. Jede für sich eine kleine Meditation, wenn man so will, und eine Liebeserklärung an die Welt. So schön, so wehmütig, so voller Sehnen und Erfüllung, ich mag das.

 

Hier zunächst Menschen und Tiere aus Cordoba und Cadiz. Jeder/s in seiner Welt.

Auf dem Lande: Steineichen und gehörnte Kühe, Mauern und Brücken aus Feldsteinen, eine Hütte zwischen Oliven- und Mandelbäumen sind das grüne Herz (oben) . In Stadt und Städtchen: StreetArt an bemalten Wänden sind das wechselhafte Gesicht, die Schminke und Tattoos von Städten und Dörfern. In diesem Fall bei Cordoba vor Sonnenblumen, in Puerto de Santa Maria und am Jakobsweg in Burgos (unten) - und ein letztes Bild von der Prozession, mit der Wallfahrer von El Rocio nach Pfingsten in ihre Heimatstadt zurückkehrten.

Dienstag, 11. Juli 2923

Große Vögel

(Spanien VI)

 

 

Ich hatte nicht erwartet, in Andalusien derart viele Störche zu sehen. Auf Kirchen, Ruinen, Hausdächern, überall schienen sie gern gesehene Gäste zu sein. Die größe Ansammlung erlebten wir auf einer leerstehenden Kaserne zwischen Dos Hermanas und Sevilla, an der wir auf unserer Busfahrt in die City vorbeikamen (1.Reihe links). Dort waren über zwanzig Nester, alle mit drei Störchen besetzt: Vater, Mutter, Kind. Auch auf der Iglesia Mayor Prioral in Puerto de Santa Maria bei Cadiz wohnten sie (1.Reihe rechts), ebenso auf dem Lande, wo immer Feuchtgebiete in der Nähe waren.

 

Noch größere Vögel sahen wir im Naturschutzgebiet Monfragüe zwischen Caceres und Salamanca. Zwanzig, dreißig Geier schraubten sich in den Aufwinden über dem Mirador del Salto, wo der Fluss Tajo ein Tor in die Felsenwände gefressen hat. Leider sind sie so gut angepasst an die Umgebung, dass sie schlecht zu erkennen sind, wenn sie sich an der Felswand in die Abendsonne setzen. Ab und zu konnte man einen beobachten, wenn er sich putzte und dazu die Flügel spreizte. Die Spannweite von ungefähr zweieinhalb Metern war beeindruckend.

Freitag, 7. Juli 2023

Höhepunkt maurischer Baukunst: Alhambra

(Spanien V)

 

Am Hang über Granada liegt die Burg der maurischen Nasriden-Herrscher, die im 13. und 14. Jahrhundert die Anlage errichten ließen. Sie gilt heute als eines der bedeutendsten Werke islamischer Baukünstler. Die Nasriden konnten ihr Heim nicht lange genießen, 1492 wurden sie geschlagen und aus Spanien vertrieben. Danach wurden nur noch Kathedralen gebaut.

Der Löwenhof als zentraler Raum der Burg ist von einmaliger Ausgewogenheit, Stimmigkeit und Feinsinn. Bis auf die Löwen selber, die vermutlich von Bildhauern geschaffen wurden, die nie in ihrem Leben einen Löwen zu Gesicht bekommen hatten und so auf ihre Phantasie angewiesen waren. Macht ja nichts, sieht ein wenig skurril aus. Der Rest ist perfekt. Wie es aber mit der Perfektion so gehen kann: Sie lebt nicht wirklich, das Leben ist ja nicht perfekt, und jeder mitreißende Rhythmus lebt von den kleinen Unregelmäßigkeiten. Wo die fehlen, bleibt es ein bisschen starr, eckig, wenn auch trotzdem immer wieder atemberaubend. Im Vergleich zu dem zweiten Großbauwerk, der Mezquita in Cordoba, hat aber die Alhambra hier ihren kleinen Makel: zu perfekt. In Cordoba herrscht die Atmosphäre, hier die große Kunst. Entscheide jeder selbst, welcher Zugang ihm mehr liegt.

 

Freitag, 30.Juni 2023

Flamenco auf der Plaza Espana

(Spanien IV)

 

Die Plaza de Espana ist vielleicht der bekannteste Platz von Sevilla. Das Gebäude bildet einen Halbkreis mit einem Durchmesser von zweihundert Metern, wurde zur Iberoamerikanischen Ausstellung 1929 erbaut und beeindruckt durch seine zahllosen farbig glasierten Kacheln, aus denen auch die 52 Friese bestehen, die jede der spanischen Provinzen abbilden. Zusammen mit den Säulen, den Geländern und verzierten Türmen und Türmchen ergibt das ein Spektakel, das mich mal mehr an Disneyland, mal mehr an Las Vegas erinnerte (vielleicht wegen der Tretboote, die im Innenhalbkreis auf Teichen dümpelten wie die Gondeln in "The Venetian" in Vegas). Das ist die quietschbunte Selbstdarstellung eines stolzen Landes mit großer Vergangenheit. Atmosphärisch dicht wurde das Ambeinte dann doch - durch eine Flamenco-Truppe, die sich auf einer der Terrassen aufgestellt hatte und mit Gitarre, Cajon und Gesang sowie zwei Tänzerinnen klassischen Flamenco zeigte. Das war Körperbeherrschung pur, Extase in action, dabei nie die Kontrolle verlierend (wie soll denn das gehen? Es geht). Es war ein Moment wie aus Carlos Sauras Verfilmung von "Carmen", hier im Möglichkeitsraum zwischen großsprecherischer Macho-Architektur und Gefühlssturm angesiedelt. Eine kleine Episode, ganz groß.

Mittwoch, 18. Juni 2023

Vergessene Orte

(Spanien III)

 

Leerstehende Gebäude, alte Bauernkaten, kleine Fabriken und so gibt es natürlich auch in Spanien überall. Eine einzige kleine Fahrradtour um das Städtchen Plasencia im Westen Spaniens, auf der Höhe von Madrid, hat mich zu zwei "lost places" geführt. Das kleine Bauernhäuschen im Tal des Jerte (Foto links und unten dritte Reihe) hatte seinen Bewohnern ein sicheres Dach geboten, das Tonnengewölbe hält noch heute. Umsonst, es ist verhessen... Die kleine Fabrik am Rand von Plasencia (untere Zeile) ist da schon viel verfallener, von Dach kann kaum noch die Rede sein, dafür wurden die noch stehenden Wände von der örtlichen Sprayer-Gemeinde verschönert. Das hat durchaus Format, nicht nur von der Größe her, sondern auch von der Ausführung der Graffiti. Weitere Bilder zeigen in der ersten und zweiten Zeile  viermal das Wohnhaus neben einer stillgelegten Verpackungsfabrik in Deltebre (Ebro-Delta) mit den wunderbaren Motivkacheln in der Küche und dann die Mühle am Guadalquivir in Cordoba (2. Zeile Mitte).

Mittwoch, 28. Juni 2023

Das Salz zur Paella

(Spanien IIc)

 

Seit Jahrtausenden gewinnt man in südlichen Ländern Salz aus Meerwasser. Und seit langem wird dieses Verfahren zunehmend industriell in großen Salinenbecken betrieben. Die Flamingos (s.u.) profitieren von diesen künstlichen Flachwasserbecken und finden dort ihre Nahrung und ihre Schlafplätze. Im Ebro-Delta findet man  die heute weitgehend maschinell betriebene Salzproduktion ebenso wie am Mar Menor und in Torrevieja (bei Murcia, etwas weiter südlich) oder im Delta des Guadalquevir. In Torrevieja ist eine der größten Salinenanlagen Spaniens, und die schneeweißen Salzberge dort sehen aus wie Eisberge. Die Fabrikationshallen stehen allerdings zum großen Teil  verlassen, trotzdem läuft die Produktion weiter.  Die nahegelegenen  Salinas de San Pedro am Mar Menor zeigen eine wunderschöne rote Färbung - von den Bakterien, die sich bei hohem Salzgehalt dort ansiedeln (großes Bild unten). Drumherum allerdings Hotelkästen und Industrie, und am Ende der Yachtfafen - nicht so romantisch.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Reis für die Paella -  Ebro-Delta

(Spanien IIb)

 

 

 

Die Flamingos bewohnen nur einen kleinen Teil des Ebro-Deltas. Das meiste ist für den Reisanbau reserviert. Man kann ja schlecht Paella Valenciana mit Basmati-Reis zubereiten, zumindest würde sich da jeder aufrechte Katalane mit Grausen abwenden. Obwohl: So richtig Original spanisch ist der Reis vermutlich nicht, vielmehr haben die Mauren ihn in der jahrhundertelangen Besetzung Spaniens hierher mit-gebracht. Aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts ging es mit dem Reisanbau in den Flussdeltas richtig los. Der Reis für die Paella kommt aus dem Ebro-Delta. Ein Wasserebecken grenzt ans Nächste, nicht so terrassiert wie man das aus Südostasien kennt, sondern topfeben und jetzt im Mai noch vielfach trocken. Das Wasser kommt erst noch, wenn es denn noch für alle reicht, wer weiß. zwischen den Wasserbecken, auf den schmalen Landstreifen, stehen alle paar hundert Meter kleine weiße Hütten, ein oder zwei Räume, Lagerplatz und Übernachtungsmöglichkeit, manche schmucklos-abgeblättert, manche mit einer Palme, auch schon mal eins mit maurischer Anmutung. Die Bearbeitung der Felder erfolgt zum großen Teil mit großen Traktoren, das ist moderne Landwirtschaft ohne große Romantik. Trotzdem hat sich die Gegend ihren spröden Charme erhalten. Wer weiß wie lange noch, anderswo gibt es bereits Erfahrungen mit dem trockenen Reisanbau, für die Zeit zunehmender Wasserknappheit. Noch ist hier einiges erhalten von der Reislandwirtschaft, wie sie in den letzten hundertfünfzig Jahren stattfand.

Mittwoch, 21.Juni 2023

Flamingos

(Spanien IIa)

 

Flamingos haben wir vor acht Jahren in Italien erstmals in freier Natur entdeckt. Das war damals in Commacchio südlich des Po-Delta, in ehemaligen Salinenbecken, die von Flamingos gern besetzt werden, weil da ihre Hauptnahrung zu finden ist: kleine Krebstiere, die das salzige Wasser der Salinen auch gern mögen, in diesem Fall zu ihrem Nachteil, siehe Flamingos. Später kamen dann die Salinen bei Manfredonia in Apulien hinzu, Flamingos in Sizilien und nun in Spanien (s. posts vom 16.8.16 und 24.9.19). Im Ebrodelta gibt es neben den zahllosen Reisfeldern ein paar naturnahe Lagunen, in denen hunderte von Flamingos gründeln. Denn das ist ja ihre Hauptbeschäftigung, meist sieht man sie mit dem Kopf im Wasser und mit den Füßen den Sand aufwühlend. Dabei entwickeln sie aber eine Eleganz, die ich sonst bei fressenden Tieren kaum finde. Der Grand Prix d'Elégance gebührt ihnen zweifelsohne. Der vielgepriesene hundertfache Abflug am Morgen bzw. die Wiedrkehr an die Schlafplätze am Abend haben wir leider nicht erlebt. Vielleicht waren wir nicht geduldig genug. Die Flamingos - insbesondere im Abenddämmerlicht (oben) - haben uns so auch gereicht.

Dienstag, 23. Mai 2023

Die Bögen von Cordoba

(Spanien I)

 

Eines der spannendsten Bauwerke, die ich überhaupt gesehen habe, hat mich kürzlich überwältigt: die Mesquita von Cordoba. Die als Moschee erbaute Kirche wurde in mehreren Abschnitten immer wieder erweitert - das bestimmende Moment blieben indes die zweifarbigen Bögen, die in den älteren Bauteilen vielfältige Sichtachsen entstehen lassen. Immer wieder entwickelt sich in neuen Kombinationen ein Formenspiel, das mit sparsamen Mitteln verwirrend und komplex ist, gleich-zeitig  einfach und unendlich. Es sind immer wieder die Bögen, die jeder für sich vollkommen simpel scheinen und die sich doch wiederholen, spiegeln, zu immer neue Blickbeziehungen einladen und die damit den Rahmen bilden für die besonders sorgfältig ausgearbeiteten Steinmetzarbeiten in der filigranen maurischen Kunst. Durch die Bögen entsteht eine universelle Anmutung, die froh macht, die mit ihrer Anmut beflügelt und übertrieben pathetische Gedanken in mir auslöst. Dank zum Beispiel, zu der Menschheit zu gehören, die etwas so Schönes hervorbringt. Diese Wirkung wird beeinträchtigt durch die christlichen Ver(un)zierungen, durch unpassende Kreuze und gechmacklose Goldapplikationen, aber sie wird nicht aufgehoben. Sie setzt sich durch, weil sie so  stark ist. Jetzt könnte man verzweigte Betrachtungen über das Verhältnis von Weltreligionen anstellen, aber das ist nicht nötig, wenn man einfach nur die Schönheit eindringen lässt und etwas davon im Herzen mitnimmt. Im Gegensatz zu der Bösartigkeit, die in Andersens Märchen von der Eiskönigin in Gestalt der Spiegelscherben menschliche Herzen vergiftet, wirkt hier ein Balsam ein, der wohltut und heilt.

Dienstag, 25. April 2023

Noch neugierig? - Ende einer Ausstellung

 

Fünf Wochen lang hingen vierzig Fotos von Dietmar Brandt und mir unter dem Motto "Neugierig auf die Vierdörfer" im Heimatmuseum Vierdörfer Dönz in Sprötze, einem Dorf bei Buchholz. Eine bestens besuchte Vernissage, ein gelungener Vortragsabend und ein paar Dutzend Gäste während der Öffnungszeiten waren ein guter Lohn für eine Menge Arbeit, die aber auch viel Spaß gemacht hat. Einige meiner Fotos stehen hier im BilderBlog für die ganze Ausstellung, einleitend die impressionistische Brücke im Schmokbachtal (links). Dann Szenen aus dem Waldviertel mit den Sprötze-typischen Wochenendhäuschen und aus den anderen Dörfern, z.B. Kakenstorf. Unter den Besuchern waren viele, die hier wohnen. Sie äußerten sich angetan von den Blickwinkeln, auch wenn sicher nicht alle ihren Ort genauso sehen. Aber die meisten fanden es anregend...

Es gab auch einige Schwarz-Weiß-Fotos, von den Gewerbegebieten oder aus dem Wald.  Die leichte Verfremdung durch den Verzicht auf Farbe fokussiert das Interesse auf die Strukturen, manchmal passt das einfach sehr gut (und dann mal wieder nicht so). Hier nur drei S/W-Beispiele:, und darunter vier Eindrücke aus dem Museum - das war das spannendste Experiment, wie die bunte Vielfalt und die Gemütlichkeit der Dönz mit den Fotos zusammen gehen. Es ging ganz prima.

Sonntag, 16. April 2023

Im alten Haus hat's gebrannt

 

Das Haus treffe ich seit sechs, sieben Jahren immer wieder mal. Es steht mehr oder weniger leer, manchmal wohnt wohl jemand drinnen, auf der Durchreise oder zur Überbrückung wohnungsloser Tage, oder es treffen sich Leute ungestört zu Wein und Zigaretten. Die Reste zeugen davon. Die Graffiti sind nicht gerade virtuos ausgeführt, es handelt sich eher um eine Probeatelier. Früher haben hier Eisenbahner gearbeitet, jetzt fühlt sich keiner zuständig, nicht mal für den Abriss. Neulich hat es hier gebrannt, ob die Nutzer hinterher ausgefegt haben oder die Feuerwehr weiß ich nicht. Jedenfalls hat die Wand-Deko einen neuen touch bekommen, der ihr durchaus gut tut, so eine Art urbanes chiaroscuro, interessant. Nebenan steht noch ein kleines Häuschen, da waren vor ein paar Jahren mehr als ein Dutzend Fahrräder drin, ob gebraucht oder geklaut stand nicht dran. Jetzt ist die Tür verrammelt, ob die Fahrräder noch auf Abholung warten kann man nicht klären. Dafür müssen die abgestellten Möbel jetzt draußen zwischengelagert werden. Irgendwann erbarmt sich vielleicht die Stadt, sonst wird der Müllhaufen erfahrungsgemäß immer größer. Ist so eine Spielart des Broken-Windows-Syndroms, demzufolge eine neighbourhood kippen kann in die endgültige Verwahrlosung, wenn nur erstmal das erste Fenster in Scherben liegt.

Die ersten beiden Zeilen zeigen das Haus, wie es vor dem Brand aussah:  das noch unverbrannte Wohnzimmer, die Außensicht und das Scherben-Bad. Das Eröffnungs-Foto oben und die dritte Zeile zeigen das Brand-Design.

Mittwoch, 8. März 2023

showroom reality

 

Das Schaufenster als Begegnung von Ausgestelltem und dem gegenüber-liegenden Kontext hat seine eigene Konzeption von Ebenen, die auch bei der virtuellen Bearbeitung von Photoshop vorkommen - aber eben anders. Hier im Schaufenster ist alles real, aber nicht immer erkennbar. Andeutungen stehen neben den konturierten Objekten, die Stadt stellt sich selbst aus, und die Schaufensterpuppen stehen auf dem urbanen Platz. Und wer spiegelt hier eigentlich? Ist es das Silbertablett - oder doch die Scheibe? Im Wort "Spiegel" steckt ja auch "Spiel". Ein Spiel mit der Wirklichkeit. Showroom reality.

Die Bilder stammen (der Reihe nach) aus Celle, Varel, Pont Aven, Istanbul, Hamburg, noch einmal Celle, Erice (Sizilien), Venedig und Palermo.

Sonnabend, 4. März 2023

Wann kommt der Frühling?

 

Es ist noch kalt, nachts friert es, und tagsüber friere ich. Mal scheint wenigstens die Sonne, aber so richtig wärmen kann das auch nicht. Mal ist es neblig, und die Sonne kommt den ganzen Tag nicht durch. Die Stimmung ist bedeckt wie der Himmel. Na toll. Und eigentlich ist das alles sehr schön, gleichzeitig. So wunderbar  wider-sprüchlich ist das Leben.

Freitag, 17. Februar 2023

Kirchenstraße - Kirchenfenster?

 

Die Fenster der Buchholzer Stadt-bücherei wurden wohl früher mit Wärmeschutzfolien beklebt, damit sich die dahinter liegenden Büro-räume nicht zu sehr aufheizen. Die Jahre vergingen, die Folie wurde spröde, riss und bildete expressio-nistische Muster, manche sym-metrisch, manche vollkommen abstrakt, aber alle beeindruckend. Ich habe die Fenster erst vor einigen Monaten wahrgenommen, obwohl sie sicher dort schon Jahre ihre skurrile Kunst verbreiten.

 

Ähnlich beeindruckend finde ich nach wie vor nur die Fotos der geborstenen Dachfenster in der alten Wäscherei des Baracken-krankenhauses Wintermoor, eine Serie von fünf Bildern. Die darf ich allerdings nach wie vor wegen des Kunstverbots der Stadt Schnever-dingen nicht öffentlich präsen-tieren. Wer zufällig in unserem Flur vorbeikommt, könnte sie sehen - aber bitte nicht öffentlich... Diese Fenster der Stadtbücherei kann mir zum Glück niemand verbieten. Auch ein kulturfreundliches Nebenprodukt der öffentlichen Einrichtung.

Donnerstag, 9- Februar 2023

Saisonal / regional

 

 

Zum dritten Mal ist eine kleine Ausstellung mit meinen Fotos im Schaufenster beim Buchholzer Bahn-hofsCaFée zu sehen. Dieses Mal geht es um Lebensqualität und Klima, um Ge-müse und Photovoltaik, Windbruch in den Wäldern und um regionale Einkäufe in Hofläden. Die erste Staffel sind Farbfotos, die zweite ist in Schwarz-Weiß. Außerdem gibt es zwei Bilder des Buchholzer Malers Martin Lühker , der mit seinem "Kinderkönig" den Anstoß zur vorangegangenen Ausstellung gegeben hatte (s. Post "Backstein und Kinder-könig" vom 5.9.2022). "Brokkoli" und "Kohlrabi" sind die vernachlässigten Gemüse, denen er sich auf diesen Bildern zugewendet hat. Das Fenster ist der Klimainitiative BuchholzZero zur Verfügung gestellt worden, die hier ihre Anliegen seit fast zwei Jahren mit wechselnden Ausstellung bebildert.

Die Lühker-Bilder hat Susanne Schneider zur Verügung gestellt - man kann sie exklusiv nur im Schaufenster bewundern. Die Fotos sind in und um Buchholz in den letzten zehn Jahren entstanden. Der kleine Kürbis (alles oben) wuchs bei uns im Garten, der Hokkaido (aufgeschnitten) kam in die Suppe, die Imker standen direkt neben der Märchensiedlung am Meisterschen Wald, Man sieht den Buchholzer Wochenmarkt von schräg oben, und die Kraniche sind zweimal im Jahr zwischen Tostedt und Sittensen unterwegs.

Die Landschaft hier rundherum (unten) , Heide und Felder, viel Wald, ist angewiesen auf pflegliche Unterstützung durch Klimaschutz und eine kluge Kombination von Politik und Lebensweise. Der Blick vom Brunsberg steht hier neben den eisüberzogenen Obstbäumen nach Frühjahrsfrost und Berieselung, dem Windbruch nach den Stürmen des letzten Jahres und dem allgegenwärtigen Birkenwäldchen.

Sonnabend, 28. Januar 2023

Büsenbachtal

 

Wintersonne bescheint das Büsenbachtal, kleines Juwel gleich bei Buchholz. Ein bisschen Heide, ein Bächlein, ein Hügel namens Pferdekopf und das Schafstall-Café mit den Riesen-Tortenstücken, ein perfektes Ziel für den kleinen Winterspaziergang. Die Birken leuchten wie sich's gehört, nur selten springen einem Spaziergänger ins Bild, und die Wintersonne tut sogar ein wenig, als könne sie wärmen.

Sonnabend, 14. Januar 2023

Neustart

 

Das Jahr 2022 habe ich in meinem BilderBlog mit einer kleinen Zwischenbilanz beendet (s. post vom 13. November 2022). Hier beginne ich nun das neue Jahr auch mit einem Überblick auf das, was war - im Spiegel des Fotoportals "foto-community". Dort bin ich seit über zehn Jahren immer mal wieder aktiv, ohne wirklich in die Interaktion unter den Fotografen dort viel einzu-greifen. In den Jahren habe ich meinen account (der auf 100 Fotos beschränkt ist) immer wieder mal entschlackt, um Platz für das eine oder andere neue Foto zu machen, aber das älteste ist immer noch eins aus dem Jahr 2008. Neulich interessierte mich mal, welche Fotos denn am häufigsten angesehen wurden (repräsentiert durch die Zahl der Klicks). Es bleibt mir immer ein Rätsel, welches Foto denn viel Interesse bei den Knipsern der fotocommunity erregt und welches eher links liegen gelassen wird. Aus meiner Sicht sind die  Liegengebliebenen oft die, an denen mir am meisten liegt... Hier also nun die, die in den Charts führen - und ich finde nicht, das es unbedingt meine besten / meine liebsten / meine gelungensten Bilder sind. Aber es ist eine interessante Zusammenstellung der zwölf community-highlights in meinem account. Spitzenreiter Abbi Wallenstein liegt derzeit bei 10.700 Klicks. Beim nochmaligen Durchsehen dieser Auswahl fällt mir auf: Es sind fast auf allen Fotos Menschen zu sehen. Das ist sonst bei vielen meiner Bilder nicht so. Scheint der fotocommunity aber besser zu gefallen...

 

Das Titelfoto oben stammt aus dem Jahr 2009 und zeigt eine Eisenplatte zuur Bodennivellierung in einer Baustelle der Hamburger HafenCity. Es steht auf Platz 4 der ewigen Charts. Unten dann in der Reihenfolge: Abbi Wallenstein beim Benefizkonzert für die BI "Kein Fracking in der Heide" (2013) / Hochzeitsfoto-Shooting im Fire Valley bei Las Vegas (2015) / Elfi in Hamburg (2020) / 2. Zeile: Volksfest in Kleinpolen (2012) / Kneipe in Rivello (Basilikata, Italien) (2017) / Longo-Ausstellung in den Deichtorhallen (2018) / Dritte Zeile: Lostplace in der Nordheide (2020) / Karfreitagsprozession in Marsala (Sizilien) (2019) / John-Lennon-Ausstellung in Manhattan (2009) / Open Air in Manhattan (2009) / Felsen an der Cote Granit Rose (Bretagne, Frankreich) (2022)